Verantwortung

Immer wieder kommt in unserer Gesellschaft das Thema „Verantwortung“ in die Schlagzeilen der Medien. Sei es, dass ein Manager „die Verantwortung übernimmt“, indem er mit hoher Abfindung die Firma verlässt oder dass Politiker „die Verantwortung übernehmen“ und mit Pensionsansprüchen zurücktreten.

In beiden Fällen ist vielen Menschen dabei unklar, was das bedeutet: „die Verantwortung übernehmen“.

In Nachschlagewerken kann man z.B. folgendes lesen:

„Verantwortung bedeutet die Möglichkeit, dass eine Person für die Folgen eigener oder fremder Handlungen Rechenschaft ablegen muss. Die Verantwortung drückt sich darin aus, bereit und fähig zu sein, später Antwort auf mögliche Fragen zu den Folgen der Handlungen zu geben. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist die Fähigkeit zur bewussten Entscheidung. Eine Verantwortung zieht immer eine Verantwortlichkeit nach sich, d.h. dafür Sorge zu tragen, dass die Entwicklung des Verantwortungsbereichs im gewünschten Rahmen verläuft.“

Jetzt wird es etwas klarer aber noch nicht ganz alltagstauglich, denn was bedeutet „dafür Sorge tragen“?

Für unseren Alltag können wir es so beschreiben:

Wer die Verantwortung hat, vergleicht Soll-Zustände und Ist-Zustände. „Sorge tragen“ kann jetzt bedeuten: Ergeben sich Abweichungen, unternimmt der Verantwortliche alle notwendigen Schritte, um zwischen Soll und Ist eine Übereinstimmung zu erreichen. Hierbei sind Absprachen und Anforderungen über Maßnahmen und Entscheidungsspielräume zu berücksichtigen.

Voraussetzungen sind demzufolge genaue Kenntnis des Soll-Zustandes (Qualität, Quantität, Zeitachse …) und regelmäßiges Überprüfen / regelmäßige Kontrolle des Ist-Zustandes gegenüber den Kriterien des Soll-Zustandes. Der „Verantwortliche“ ist in der Lage, eigenständig Maßnahmen und Korrekturen einzuleiten. Das ist seine Rechenschaftspflicht.

„Verantwortung übernehmen“ bedeutet demnach im Alltag, dass Wissen und Können vorhanden sind und die Bereitschaft, diese auch einzusetzen.

Was ist zum Tragen von Verantwortung also notwendig?

  • klare Sollwerte / Zielvorgaben
  • Überprüfungssystem des Ist-Zustandes
  • im Rahmen der Absprachen selbstständig Maßnahmen einleiten
  • klare Analysen, falls Abweichungen trotz eingeleiteter Maßnahmen entstehen.

Im beruflichen Alltag können wir drei Verantwortungsbereiche beschreiben:

  • Handlungsverantwortung: Rechenschaftspflicht hinsichtlich der Art der Aufgabendurchführung
  • Ergebnisverantwortung: Rechenschaftspflicht hinsichtlich der Zielerreichung
  • Führungsverantwortung: Rechenschaftspflicht hinsichtlich der wahrgenommenen Führungsaufgaben